Kulturloge Hanau



Kultur für alle

Bürgermeister Dr. Bieri zu Besuch bei der Hanauer Kulturloge e.V.

Vor rund sieben Jahren wurde in Hanau der Verein „Kulturloge e.V.“ gegründet. Sein Ziel ist es, allen Bürgerinnen und Bürgern – ungeachtet ihrer finanziellen Situation - die Teilhabe an Kulturangeboten zu ermöglichen. „Niemand soll aufgrund von Geldmangel von Kultur ausgeschlossen werden“, ist das Credo des Vereins. Schirmherr der Kulturloge ist Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Vorsitzende Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck, Stellvertreter Hans-Otto-Bienau (Vorsitzender der Volksbühne Hanau e.V.).

Bürgermeister Dr.Bieri stattete der Kulturloge einen Besuch ab, um sich über die Aktivitäten des Vereins zu informieren. Die Vorsitzende Beate Funck erläuterte die Arbeit, die von den Vereinsmitgliedern ehrenamtlich geleistet wird: „Freie Kartenkontingente für Kulturveranstaltungen werden Bürgerinnen und Bürgern kurzfristig und kostenfrei zur Verfügung gestellt. Gäste der Loge können alle Personen und Familien mit geringem Grundeinkommen sein sowie alle, die einen Hanau-Pass besitzen“, berichtete Funck. „Sie melden sich bei sozialen Einrichtungen wie der Caritas, der Tafel oder dem Diakonischen Werk und kreuzen an, welche Kulturveranstaltungen sie am liebsten besuchen mögen: beispielsweise Theater, Konzert, Kino oder Lesungen. Hat die Kulturloge nicht verkaufte Karten zu vermitteln, werden die Interessenten angerufen und die Karten auf ihren Namen an der Abendkasse hinterlegt“, erläuterte sie. „Es werden  immer zwei Karten pro Person vergeben, damit niemand allein gehen muss und man sich über das gemeinsame Erlebnis austauschen kann“, fügt Funck hinzu.

Die Vorstandsmitglieder Lisa Uibel und Gabriele Bromboszcz sitzen am Telefon, nehmen die Angebote der Veranstalter auf und rufen die Kulturgäste an. Unterstützt wird der Vereinsvorstand von mehr als 20 Veranstaltern und Sozialpartnern. Hinzu kommt ein Kreis von 40 Vereinsmitgliedern, die unter anderem die Büroarbeiten und Flyer finanzieren.

„Nach Corona lief die Vermittlung nur langsam wieder an, aber wir haben dennoch seit Beginn unserer Tätigkeit über 3500 Tickets vermittelt und sind tüchtig stolz darauf“, berichtet die Vorstandsvorsitzende Funck.

Der Bürgermeister dankte Beate Funck und den Vereinsmitgliedern für ihren Einsatz: „Ich freue mich sehr über das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder, das Menschen den Zugang zu kulturellen Angeboten in Hanau verschafft“, sagte Bieri. „Zugang zu Kultur ist ein Menschenrecht,  das für alle durch die Arbeit der Kulturloge ermöglicht wird.“ Auch den mitwirkenden Veranstaltern gebühre  Respekt, so Bieri: „Sie melden freie Ticketkontingente an die Kulturloge und zeigen somit  soziale Verantwortung. Auch dafür möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen.“ Er sei froh, dass es den Verein Kulturloge e.V. und seine engagierten Mitwirkenden in Hanau gebe, schloss der Bürgermeister.

Die Kulturloge Hanau e.V. ist Mitglied des Bundesverbands Deutsche Kulturloge e.V. mit rund 50 Kulturlogen in Deutschland. Die Idee entstand nach dem Modell der „Tafel“, die Nahrungsmittel kostenlos an Bedürftige verteilt, nach dem Motto „Der Mensch braucht nicht nur Nahrung für seinen Körper, sondern auch Nahrung für seine Seele.“

Wer sich für die Arbeit der Kulturloge Hanau e.V. interessiert findet weitere Informationen  unter www.kulturloge-hanau.de  oder kann über die E-Mail-Adresse  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Kontakt aufnehmen.

Die Marburgerin Hilde Rektorschek erhielt den Bundesverdienstorden am Bande.
 
 
Eltville. Frei nach ihrem Motto „Das Leben gut leben“ handelt die Marburgerin Hilde Rektorschek. Sie setzt sich, ohne sich dabei selbst in den Vordergrund zu spielen, mit aller Kraft für benachteiligte Menschen ein – in Marburg, Hessen und bundesweit.

Die Wertschätzung und die Dankbarkeit, die ihr entgegengebracht wird, schlägt sich in zahlreichen Auszeichnungen nieder. Im Zuge der Ehrungen zum 75-jährigen Jubiläum Hessens erhielt Rektorschek abermals eine Auszeichnung – den Bundesverdienstorden am Bande von Hessens Innenminister Volker Bouffier.

Rektorschek steckt ihre Kraft und Energie in ehrenamtliche Arbeit. Sie vertritt seit mehr als 40 Jahren die Interessen derer, die selbst nicht die Kraft haben, für sich zu sprechen und einen besonderen Schutz benötigen. Die würdevolle, behutsame und nachhaltige Ermöglichung der Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben, ohne Stigmatisierung oder Diskriminierung der Menschen mit geringem Einkommen, ist ein zentrales Anliegen von Hilde Rektorschek.

Seit 2005 vermittelt sie in der Marburger Tafel unter anderem Eintrittskarten an Tafelkunden und gründete im Jahre 2010 die erste bundesweite Kulturloge Marburg. Sie hat das mehrfach ausgezeichnete Konzept und die Grundsätze für die Kulturlogen erarbeitet und das Projekt bundesweit auf den Weg gebracht. Im Februar 2012 gründete sie den Bundesverband Kulturloge. Täglich setzen sich bundesweit viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Kulturlogen für das Menschenrecht auf Kultur ein und handeln nach den Grundsätzen „Behutsam, würdevoll und nachhaltig“.

Darüber hinaus engagiert sie sich für Menschen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen. Auf ihre Initiative hin ermöglicht der BC Marburg seit 2009 mehr als 30 Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen im Alter von 11 bis 45 Jahren das Erlernen der Sportart Basketball. Mittlerweile gehört sie zum Vorstand des BC als Koordinatorin und Beauftragte für die Menschen mit Beeinträchtigung.

Rektorschek ist zudem seit 2011 Mitglied im Armutsnetzwerk, nimmt regelmäßig an Obdachlosen-Treffen teil und unterstützt die Forderungen, dass Frauen, Kinder und Seniorinnen nicht auf der Straße leben müssen. In diesem Jahr organisierte sie mit den Rheinland Pfälzer Kulturlogen zusammen eine Überraschung für die Kinder im Ahrtal unter dem Motto „Nach der Flut machen wir den Kindern Mut“. Direkt nach den Herbstferien besucht sie die Kinder einer Grundschule und Kita und schenkt ihnen Bücher von Pippi Langstrumpf und Michel von Lönneberga.

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Die 3000er Marke überschritten

Sehr gute Nachrichten von der Kulturloge Hanau

Ein Meilenstein ist erreicht: Die exakt dreitausenderste Karte ist im Angebot der Kulturloge e.V. Hanau! Das heißt auch, mehr als 3000mal Freude, geistvolle Anregung und gehaltvolle Unterhaltung. Denn die Kulturloge Hanau öffnet Menschen an Main und Kinzig die Türen zu Kultur.  „Teilhabe an Kultur ist das Recht aller Bürgerinnen und Bürger, niemand sollte von Kulturangeboten ausgeschlossen werden – und vor allem die Größe des Geldbeutels darf diese Teilhabe nicht verhindern!“ So sagt die Vorsitzende Beate Funck. Das Ziel des Vereins ist also ebenso einfach definiert wie schwierig zu erreichen: kulturelle Veranstaltungen kostenfrei für Menschen mit geringem Einkommen anbieten.

Unkompliziert und wertschätzend hilft man denen, die Kultur lieben, sie sich aber nicht leisten können. Als wirklich willkommene Kultur-Gäste sollen sich die Kartenempfängerinnen und -empfänger fühlen, die kostenfrei an den Veranstaltungen teilnehmen können. „Wenn die verfügbaren Mittel knapp sind, wird an allem gespart. Gerade Extras wie der Besuch von Kulturveranstaltungen sind für einkommensschwächere Personen oder Familien oft nicht realisierbar,“ weiß Beate Funck.

Um hier Hürden abzubauen und einen kostenfreien Zugang anbieten zu können, gründete die Marburgerin Hilde Rektorschek 2010 die erste Kulturloge und schuf mit dem Bundesverband Deutscher Kulturlogen e.V. ein Netz aus mehr als 30 Kulturlogen bundesweit. Ehrenamtlich bemüht man sich seitdem um die Vermittlung von Eintrittskarten. Das bewährte Konzept soll finanziell Schwächeren die Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Interessierte brauchen sich dazu bei der Kulturloge nicht als Anspruchsberechtigte zu legitimieren, sondern lediglich bei den Sozialinitiativen oder Institutionen, mit denen sie ohnehin in Kontakt stehen, einen Flyer ausfüllen. Bieten Veranstalter passende Karten an, werden sie von der Kulturloge angerufen.

Die Eintrittskarten werden auf die Namen der Kulturgäste an der Abendkasse hinterlegt, genau wie andere zurückgelegte Eintrittskarten. Die Kulturloge will keine zusätzlichen Verwaltungshürden aufbauen und auch nicht riskieren, jemanden möglicherweise zu beschämen.

Alle Informationen dazu erhalten Interessierte im Internet auch unter www.kulturloge-hanau.de.

Wer in der Brüder-Grimm-Stadt Interesse an kulturellen Angeboten hat, findet Anmeldeformulare bei sozialen Einrichtungen wie dem Diakonischen Werk, der Caritas,  der Stiftung „LICHTBLICK“ oder dem Rathaus.

Auf den Flyern kann man dann ankreuzen, welche Art von Veranstaltung man gerne besuchen möchte, beispielsweise Theater, Konzert, Kino oder Lesungen. Diese Anmeldung wird von den Einrichtungen an die Kulturloge weitergeleitet.

Dort sichten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen die Anfragen und rufen Interessierte an, sobald Karten von Veranstaltern angeboten werden.

Hier hebt die Vorsitzende der Hanauer Kulturloge zwei Frauen hervor, ohne die die Arbeit an Main und Kinzig nicht denkbar wäre: Gabriele Bromboszcz und Lisa Uibel, die beiden äußerst engagierten Ehrenamtlerinnen. Sie leisten die praktische Arbeit, nehmen Kontakt zu den Kulturgästen auf, gehen auf deren Wünsche ein...

Für sie und alle anderen Mitglieder des Vereins waren es schwierige Monate bis zum Frühsommer 2022.

Lockdown, Corona-bedingte Einschränkungen - insgesamt musste man 15 Monate völlig auf die Vermittlungstätigkeit verzichten…

Doch heute sieht man in der „Kulturloge Hanau e.V.“ wieder rundum optimistisch in die Zukunft – und kann dank „Ausnahmeaktionen in Ausnahmezeiten“ auch positiv auf die schwierigen vergangenen Monate zurückblicken. Auch in Coronazeiten blieb der Verein aktiv – und reagierte mit ungewöhnlichen Aktionen.

So kaufte der Verein für 1.000,- Euro Karten der Grimm-Festspiele und gab sie an ihre Kulturgäste weiter. „Wir wissen, dass das Kaufen von Eintrittskarten nicht zu den Aufgaben der Kulturloge gehört, aber die besondere Situation erforderte außergewöhnliches Handeln,“ betonte Beate Funck. Dies trifft auch zu beim erfolgreichen Projekt „Unerhört“, welches die Kulturloge gemeinsam mit dem Trägerverein Kulturzentrum Pumpstation und der Initiative IGJanauRockt! auf die Beine stellte.

Die Mitglieder der Kulturloge sind sich einig, „dass die Aktionen überaus erfolgreich waren, da sie Hilfe dorthin gebracht hat, wo sie am nötigsten war, nämlich bei der Kunst- und Kulturszene in Hanau und der Region.

Nun geht der Blick nicht nur von Beate Funck ausnahmslos nach vorn: „Wir bauen auf die Zukunft, denn vielen Menschen wurde erst durch den Mangel an Kulturveranstaltungen bewusst, wie bedeutsam Kultur für uns alle ist.“

Die Arbeit der Kulturloge Hanau lohnt sich, wie die Zahlen belegen: Aktuell sind 530 Interessierte in der Datenbank der Kulturloge aufgelistet, davon 259 Kinder.

43 Veranstalter vom städtischen Fachbereich Kultur über die Grimm-Festspiele bis hin zu kommerziellen Anbietern wie „shooters“ geben kostenlose Karten an die Kulturloge. Bei 49 Sozialpartnern können Hanauerinnen und Hanauer die Anmeldebögen für die Kulturloge ausfüllen – die Liste reicht von A wie Albert-Schweitzer-Kinderdorf oder Aidshilfe Hanau über die verschiedenen Nachbarschaftsinitiativen oder die Johanniter Unfallhilfe, die „Lawine“ bis hin zu Z wie die „Zusammen-H-alt“ Gruppe Ilex. Die komplette Liste findet sich im Internet unter www.kulturloge-hanau.de.

Es warten noch genügend Herausforderungen auf die Kulturloge. So wird häufig nach den Worten der Vorsitzenden unterschätzt, dass es mit den Eintrittskarten allein oft noch nicht getan sei.

Viele Menschen können sich die Anfahrt zu den Veranstaltungen nicht leisten und schrecken deshalb davor zurück. Hier gibt es Überlegungen, künftig ‚Rundumpakete‘ für die Kulturgäste anzubieten.

So gilt für die zukünftige Arbeit das, was die Kulturlogenvorsitzende Beate Funck eindrücklich formuliert: „Kultur ist systemrelevant, sie gehört sozusagen zu unserm täglich Brot, ist ein gesellschaftliches Grundnahrungsmittel.“

www.kulturloge-hanau.de

Nachzulesen auch im Hanauer Bote (Mittelhessen-Bote) unter dem Titel "3000 Kulturmomente" und hier die Kurzfassung.

„Unerhörtes“ Jahr der Kulturloge Hanau

Positive Bilanz in schwierigen Zeiten / Ausnahmeaktionen in Ausnahmezeiten

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Es war ein schwieriges Jahr auch und besonders für die Kulturloge. Lockdown, Corona-bedingte Einschränkungen - insgesamt musste man 15 Monate notgedrungen völlig auf die Vermittlungstätigkeit verzichten… Dennoch sieht man in der „Kulturloge Hanau e.V.“ durchaus optimistisch in die Zukunft – und kann dank „Ausnahmeaktionen in Ausnahmezeiten“ auch positiv auf die vergangenen Monate zurückblicken.

Es gilt für die zukünftige Arbeit das, was Kulturlogenvorsitzende Beate Funck auf der Mitgliederversammlung in Kesselstadt formulierte: „Kultur ist mehr als systemrelevant, es gehört sozusagen zu unserem täglich Brot, ist ein gesellschaftliches Grundnahrungsmittel.“

Nach mehr als einjähriger Durststrecke konnte die Kulturloge in der Brüder-Grimm-Stadt im Juli wieder beginnen mit dem Vermitteln von Eintrittskarten für Kulturveranstaltungen an finanziell Schwächere. Aktuell betreut der Verein 527 Kulturgäste, davon 259 Kinder. Man arbeitet dabei mit 49 verschiedenen Sozialpartnern und mehr als 40 Veranstaltern zusammen.

Auch in Coronazeiten blieb der Verein aktiv – und reagierte mit ungewöhnlichen Aktionen. So kaufte der Verein für 1.000,- Euro Karten der Grimm-Festspiele und gab sie an ihre Kulturgäste weiter. „Wir wissen, dass das Kaufen von Eintrittskarten nicht zu den Aufgaben der Kulturloge gehört, aber die besondere Situation erforderte außergewöhnliches Handeln,“ betonte Beate Funck und freut sich über die vielen begeisterten Rückmeldungen der Kulturgäste.

Dies trifft noch auffälliger zu beim Projekt „Unerhört“, das die Kulturloge gemeinsam mit dem Trägerverein Kulturzentrum Pumpstation (KUZ) und der Initiative IGHanauRockt! auf die Beine stellte. Gemeinsam gelang es, konkrete Hilfe für die von Corona hart getroffene Hanauer Musikerszene zu leisten. Das „Nicht-Festival“ unter dem Titel „Unerhört“, so die Bilanz von KUZ-Vorstandsmitglied Lucas Schobert als Gast der Mitgliederversammlung, kam nicht nur Musikerinnen und Musiker, sondern auch Veranstaltern und den nicht weniger gebeutelten Technikerinnen und Technikern zu Gute.

Insgesamt konnten während des Lockdowns rund 4.000,- Euro (davon kamen drei Viertel von der Kulturloge) an die Kreativszene an Main und Kinzig ausgeschüttet werden.

Zwei Projekte hob Schobert besonders hervor: Die Aktion “ich feier mit benefit“ im Stadtteil Steinheim und die Produktion des Musikvideos „Zusammen“, das von der Hanauer Künstlerin Mirjam Wolf in Kooperation mit Vereinen und Organisationen sowie lokalen Helferinnen und Helfern aus Anlass des 19.02. 2020 produziert worden ist.

Beide Aktionen erweisen sich auch als nachhaltig, denn sie sind nach wie vor im „worldwide web“ präsent und steigern dort immer noch ihre Nutzerzahlen (zu sehen auf „YouTube“ unter den Hashtags „ichfeiermitbenefit“ und „mirjamwolf/zusammen“)

Die Mitglieder der Kulturloge waren sich einig, „dass die Ausnahme-Aktion in einer Ausnahme-Situation“ überaus erfolgreich war, da sie Hilfe dorthin gebracht hat, wo sie am nötigsten war, nämlich bei den Künstlerinnen und Künstlern in Hanau und der Region.

Hauptdiskussionspunkt war darüber hinaus natürlich die schwierige aktuelle Lage und die ebenso problembeladene Zukunft unter Corona-Bedingungen. Unsicherheit sowohl bei den Veranstaltern als auch beim Publikum wurden ebenso thematisiert wie auch festgestellt wurde, dass kleinere Veranstaltungslocations im Herbst und Winter kaum Veranstaltungen anbieten, da diese unter Corona-Bedingungen kaum kostendeckend zu organisieren sind.

Einhellige Auffassung war zum einen, dass es derzeit keinen Königsweg gibt, dass die Kulturloge zum anderen aber dennoch mit Optimismus nach vorn blickt. „Wir bauen auf die Zukunft“, hieß es in der Versammlung. Beifall gab es auch für die Aussage: „Wir werden den Mut nicht aufgeben. Wir wollen Menschen mit der Vermittlung von Karten für kulturelle Veranstaltungen Freude bereiten, haben dies in der Vergangenheit getan und sind sicher, dass wir auch in Zukunft das Leben unserer Kulturgäste bereichern werden.“ Denn vielen Menschen werde jetzt erst durch den Mangel an Kulturveranstaltungen bewusst, wie bedeutsam Kultur für uns alle ist.“

Hintergrund:

Die Grundvoraussetzungen der Arbeit der Kulturloge haben sich nicht verändert. Wenn die verfügbaren Mittel knapp sind, wird an allem gespart. Gerade Extras wie der Besuch von Kulturveranstaltungen sind für einkommensschwächere Personen oder Familien oft nicht realisierbar. Um hier Hürden abzubauen und einen kostenfreien Zugang anbieten zu können, gründete die Marburgerin Hilde Rektorschek 2010 die erste Kulturloge und schuf mit dem Bundesverband Deutscher Kulturlogen e.V. ein Netz aus mehr als 30 Kulturlogen bundesweit. Ehrenamtlich bemüht man sich seitdem um die Vermittlung von Eintrittskarten. Das bewährte Konzept soll finanziell Schwächeren die Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Interessierte brauchen sich dazu bei der Kulturloge nicht als Anspruchsberechtigte zu legitimieren, sondern lediglich bei den Sozialinitiativen oder Institutionen mit denen sie ohnehin in Kontakt stehen einen Flyer auszufüllen. Ergeben sich passende Karten, werden sie von der Kulturloge angerufen. Die Eintrittskarten werden auf den Namen der Kulturgäste an der Abendkasse hinterlegt, genau wie alle anderen zurückgelegten Eintrittskarten. Man will keine zusätzlichen Verwaltungshürden aufbauen und auch nicht riskieren, jemanden zu beschämen. Daher muss niemand nachweisen, dass er sich die Karte nicht selbst kaufen kann. Unkompliziert und wertschätzend hilft man denen, die Kultur lieben, sie sich aber nicht leisten können. Als wirklich willkommene Kultur-Gäste sollen sich die Kartenempfängerinnen und -empfänger fühlen, die kostenfrei an den Veranstaltungen teilnehmen können.